Krankensalbung

Früher wurde dieses Sakrament "Letzte Ölung" genannt und fast ausschließlich bei nahendem Tod erbeten bzw. gespendet - quasi als "Todesurteil". Dies resultierte aus der weithin verbreiteten Meinung, dass dieses Sakrament den Empfänger für seine "letzte Reise" wappnet und dass Christen, die ohne die "letzte Ölung" verstorben seien, im Himmelreich nicht ankämen oder einen schwiergeren Weg zu gehen hätten.

Doch diese völlige Ausrichtung auf das Jenseits wird diesem Sakrament in keiner Weise gerecht. Denn - und das betont das Zweite Vatikanische Konzil ausdrücklich - das Sakrament der Krankensalbung dient dazu, den Empfänger hier und jetzt in seiner Situation zu stärken und aufzurichten.

Von daher sollte der Empfang der Krankensalbung nicht an den Rand des Lebens gedrängt werden, sondern in jeder ernsthaften körperlichen Krisensituation erbeten bzw. gespendet werden - vor allem solange der Empfänger des Sakramentes die Spendung noch bewusst und tätig miterleben kann. Denn die Krankensalbung ist eine frohmachende Botschaft.

Krankensalbung - was muss ich tun?

Warten Sie also nicht zu lange, sondern melden Sie sich selbst oder über einen Angehörigen rechtzeitig im Pfarrbüro ...

... wenn Sie schwer krank sind und Sie Gott um seinen Beistand bitten möchten, Ihnen zu helfen, diese schwere Zeit zu bestehen.

... wenn Sie vor einer Operation stehen und Sie sich mit Ihrer Angst vor dem ugewissen Ausgang den Händen Gottes anvertrauen möchten.

... wenn Sie ahnen, dass die Stunde des Todes näher rückt, und Sie sich innerlich darauf einstellen und die letzte Zeit Ihres Lebens ganz bewusst in die Hände Gottes legen möchten.

Wenn der Wunsch, die Krankensalbung zu empfangen, dringend ist (z.B. aufgrund des Gesundheitszustandes) und Sie über das Pfarrbüro keinen Priester erreichen können, nutzen Sie bitte den Priesternotruf für unsere Pfarrgemeinde: 0172-2932526

 

Krankensalbung - wann und wo?

Den Zeitpunkt (s.o.) und auch den Ort für den Empfang des Sakraments der Krankensalbung bestimmen Sie (im Normalfall) selber.

Das Sakrament der Krankensalbung wird in Hausgottesdiensten und auch in besonderen Gemeindegottesdiensten allen gespendet, die das möchten.

Wenn das Sakrament zu Hause oder im Krankenhaus gespendet wird, tut es dem Empfänger gut, wenn dies in Gemeinschaft gefeiert wird. Deshalb ist es möglich und sinnvoll, dass Familienangehörige und Freunde diesen Gottesdienst mitfeiern.

Es ist gut, wenn der Empfänger des Sakraments (noch) bei Bewusstsein ist.

Die Krankensalbung als Sakrament der Stärkung kann mehrmals empfangen und auch mit einer Beichte und dem Empfang der heiligen Kommunion verbunden werden.