Eingebettet in die hügelige Landschaft des Niederbergischen Landes liegt die Kleinstadt Wülfrath (22484 Einw.). Eine nicht näher datierte Urkunde vom Ende des 11. Jh. („Almosenregister“), nennt eine lange Liste von
Ortsnamen des Gebietes, aus denen alljährlich zu einem bestimmten Zeitpunkt finanzielle Zuwendungen an das Stift Kaiserswerth erfolgten. Darin taucht erstmalig die Erwähnung Wülfraths auf. Die Ortsbezeichnung
woluerode, die Rodung des Siedlers Wolf, deutet zweifelsfrei auf die Inbesitznahme und Urbarmachung eines waldbestandenen Areals hin.
Ob es der hl. Suitbert (gest. 713 in Kaiserswerth) gewesen sein mag, der von seinem Kloster in Werth (= Kaiserswerth) aus als gern bezeichneter „Apostel des Bergischen Landes“ eine Missionierung des Gebietes vorgenommen
habe, darf wohl als zutreffend angenommen werden; dass er hingegen auch eine erste Kirche in Wülfrath geweiht haben soll, ist zu bezweifeln. Dies wird erst durch einen seiner Nachfolger geschehen sein. Die frühmittelalterliche
Siedlung in der Quellmulde des Angerbachs bestand aus einem Fronhof, der sich in der Folgezeit zu einem blühenden Gemeinwesen entwickeln sollte. Handwerk und Gewerbe lassen sich bereits für das Jahr 1265 bezeugen.
Seit 1363 gehört Wülfrath zur Grafschaft Berg, dem späteren Großherzogtum.
Im Zuge der Reformation gelangte im Jahr 1560 der Protestantismus nach Wülfrath und zwar in seiner strengen calvinistischen Ausprägung, wodurch auch hier das christliche Leben eine tiefgreifende Wende erfuhr. Mithin
wurde die aus romanischer Zeit stammende älteste Kirche im Stadtzentrum samt ihrer Gemeinde evangelisch und blieb dies bis zum heutigen Tag. Die unter der Regierung von Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1614–1653)
einsetzende Gegenreformation vermochte daran nichts zu ändern, da sich die Glaubenszugehörigkeit einer Gemeinde ausschließlich nach einer gesetzlichen Regelung zu richten hatte, welche den Bekenntniszustand während
des Normaljahres 1624 zugrunde legte, als Wülfrath sich zur Reformation bekannt hatte. Folglich blieb man protestantisch, gleichwohl kehrte die Gemeinde im benachbarten (heute eingemeindeten) Düssel zum kath. Bekenntnis
zurück. In Wülfrath musste das in der Folgezeit naturgemäß zum Erliegen des katholischen Lebens führen. Bis 1812 ist die Zahl immerhin auf 271 Personen angestiegen. Für die Teilnahme an der Messfeier stand ihnen nur
die Kirche St. Maximin in Düssel zur Verfügung.
Aus dieser Sachlage heraus entstand immer mehr der Wunsch nach einem eigenen Kirchenraum. Die Ablehnung der kirchlichen Behörde änderte sich in dem Augenblick, als Johann (Groß-)Ellsiepen, seines Zeichens Gastwirt in
Wülfrath, am 31.7.1864 mit einer Grundstücksschenkung an die Kirche aufwartete, die ein Areal von zwei Morgen an der heutigen Mettmanner Straße umfasste, vorgesehen zum Neubau von Kapelle, Pfarrhaus und Friedhof.
Da die umgehend erfolgte Baugenehmigung daraufhin zeitnah in die Tat umgesetzt werden konnte, fand die Grundsteinlegung schon ein halbes Jahr später, die Einweihung der Kapelle, welche unter das Patronat des hl. Josef
gestellt worden war, schließlich am 15.10.1866 statt. In der Folge bekam das religiöse Leben in der kath. Kirchengemeinde wieder Auftrieb, was u.a. dazu geführt hat, dass sich ein St. Josefs-Verein etablierte (1871).
Am 1. Januar 2011 wurde der Pfarrverband aller kath. Gemeinden Wülfraths einer grundsätzlichen Strukturveränderung unterzogen. Der gesamte Seelsorgebereich mit seinen rund 7700 Gemeindemitgliedern aus den drei Pfarren
St. Josef, St. Maximin (Düssel), St. Petrus-Canisius (Rodenhaus) und St. Barbara (Schlupkothen) fusionierte zur Großgemeinde St. Maximin, an dessen Spitze nur noch ein Pfarrgemeinderat steht. Da das Patrozinium des
hl. Maximin im Erzbistum Köln selten vorkommt, hielt man an der Person des Heiligen als dem (neuen) Namenspatron fest.